Perso, Krankmeldung, Streaming, Preise, Kindergeld: Das ändert sich 2021 für Verbraucher

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    • Perso, Krankmeldung, Streaming, Preise, Kindergeld: Das ändert sich 2021 für Verbraucher

      Verbraucher müssen sich im neuen Jahr auf zahlreiche Änderungen einstellen. Gleich zum Jahresstart warten höhere Preise bei Aldi, Lidl und Co., dafür gibt es Steuererleichterungen und mehr Kindergeld. Auch beim Thema Streaming gibt es Neuerungen. CHIP fasst die wichtigsten Änderungen zusammen. Was sich für Autofahrer ändert, sehen Sie im Video.

      Während ältere Menschen mit kleiner Rente einen Zuschlag bekommen, müssen die meisten Bürger keinen Solidaritätsbeitrag mehr zahlen. Dafür steigen die Lebensmittelpreise und auch Benzin könnte teurer werden.

      Rund 1,3 Millionen mit kleiner Rente bekommen einen Aufschlag. Es profitieren diejenigen, die mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung und Pflegetätigkeit aufweisen.

      Ihre Lebensleistung soll anerkannt, der Gang zum Sozialamt erspart werden. Im Schnitt gibt es einen Zuschlag von 75 Euro. Die Grundrente startet zwar offiziell zum 1. Januar, die Auszahlung über die Deutsche Rentenversicherung wird sich aber wegen des hohen Verwaltungsaufwands voraussichtlich um mehrere Monate verzögern und dann rückwirkend erfolgen.

      Mehrwertsteuer steigt bei Aldi, Lidl und Co. – auf Normalniveau
      Um den Konsum anzukurbeln, hatte die Bundesregierung eine Mehrwertsenkung bis 31. Dezember 2020 beschlossen. Statt 19 Prozent sollten Verbraucher für Waren und Dienstleistungen nur noch 16 Prozent bezahlen. Für Produkte, die mit dem niedrigen Satz besteuert werden, ging es bei der Mehrwertsteuer von sieben auf fünf Prozent runter.

      Ab 1. Januar 2021 steigt die Mehrwertsteuer auf Vor-Corona-Niveau. Dadurch schaffen Aldi Süd, dm und Co. den Drei-Prozent-Direktabzug an der Kasse ab. Im ersten Prospekt für 2021 hat Aldi Süd beispielsweise entsprechende Hinweise entfernt.

      Lidl hatte die Preise für seine Non-Food-Artikel und Lebensmittel händisch an den Regalen geändert. Vermutlich gelten die neuen Preise ebenfalls zum Start in den Januar. Unterdessen gibt es kleinere Abweichungen. Die Supermarkt-Kette Netto aus Norddeutschland will die Mehrwertsteuersteigerung erst zum 10. Januar vollziehen.

      Für Kunden von Rewe und Edeka gelten ebenfalls neue Preise. Beide Händler setzen allerdings großflächig auf digitale Preistafeln. Dadurch fällt der Wechsel deutlich unspektakulärer aus.

      Was ändert sich? Mit der Mehrwertsteuersenkung fallen auch die krummen Preise weg. Butter, Milch, Mineralwasser, Chips und Co. werden teurer – und die Preise werden Vor-Corona-Niveau erreichen.

      Benzin und Diesel werden deutlich teurer
      Um fossile Energien zu verteuern und klimaschonende Alternativen voranzubringen, gibt es ab 2021 einen nationalen CO2-Preis für Verkehr und Heizen.

      Pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Diesel und Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, müssen verkaufende Unternehmen wie Raffinerien 25 Euro zahlen. Der Preis wird an die Kunden weitergegeben.

      So kostet der Literpreis bei Benzin 7 Cent mehr, bei Diesel und Heizöl geht es um 7,9 Cent hoch, Erdgas wird um 0,6 Cent pro Kilowattstunde teurer. Dafür sollen Bürger anderswo entlastet werden - so wird etwa die Ökostrom-Umlage, die Bürger mit dem Strompreis zahlen, aus Steuermitteln gesenkt.

      Auch der Personalausweis kostet ab 1. Januar mehr
      Wer ab Januar 2021 einen neuen Personalausweis braucht und über 24 Jahre alt ist, zahlt mehr. Für die Ausstellung verlangen die zuständigen Behörden (Rathaus, Landratsämter oder Verwaltungsreferate) dann nicht mehr 28,80 Euro, sondern 37 Euro. Das Ausweisdokument ist dann weiterhin zehn Jahre lang gültig.

      Die Preissteigerung von 30 Prozent hängt mit der neuen Online-Funktion zusammen. Ab 2021 müssen Verbraucher für das Aktivieren der Funktion oder die Änderung der PIN keine zusätzliche Gebühr mehr bezahlen.

      Unverändert bleiben die Kosten für Bürger, die jünger als 24 Jahre sind. Sie müssen nur 22,80 Euro, erhalten allerdings dann auch weiterhin einen Personalausweis, der nur sechs Jahre lang gültig ist.

      Mehr Kindergeld und ein höherer Freibetrag für Familien
      Gute Nachrichten für Familien: Wer wenig verdient, kann 2021 auf finanzielle Erleichterungen hoffen. Zudem gibt es mehr Kindergeld. Im Januar 2021 steigt das monatliche Kindergeld
      • um 15 Euro auf 219 Euro für die ersten beiden Kinder (Anfang Dezember 2020 gab es 204 Euro),
      • um 15 Euro auf 225 Euro für das dritte Kind (Anfang Dezember 2020 lag es noch bei 210 Euro) und
      • um 15 Euro auf 250 Euro für das vierte Kind (Anfang Dezember 2020 lag es noch bei 250 Euro).
      Auch der Kinderzuschlag, der zusätzlich zum Kindergeld gezahlt wird, erhöht sich zum 1. Januar 2021. Er beträgt dann nicht mehr 185 Euro, sondern 205 Euro. Der Zuschlag wird beispielsweise Familien und Alleinerziehenden gezahlt, wenn diese Arbeitslosengeld 2 beantragen müssen oder sie über ein geringes Einkommen verfügen.

      Änderungen gibt es auch beim Kinderfreibetrag. Diese Freigrenze regelt, wie viel Geld Eltern im Jahr verdienen dürfen, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen. Ab 2021 gilt für Eltern ein steuerlicher Kinderfreibetrag von 5460 Euro. Bisher galt eine Obergrenze von 5172 Euro.

      Krankmeldungen: "Gelber Schein" wird digital
      Seit Jahrzehnten gilt der "gelbe Schein" bei einer Krankmeldung als wichtigstes Dokument, um den Ausfall dem Arbeitgeber und der Krankenkasse zu melden. Ab 2021 soll er sukzessive durch eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ersetzt werden. Ab 2022 verschwindet der "gelbe Schein" dann endgültig.

      Was ändert sich? Der Arzt kann die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab Januar 2021 direkt an die Krankenkasse weitergeben. Patienten erhalten dann nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Durchschläge. Statt zwei gelben Scheinen gibt es dann nur noch einen – für den Arbeitgeber.

      Nicht alle Arztpraxen werden zu Beginn mit der nötigen Software ausgestattet sein, dadurch kann es zu Beginn noch unterschiedliche Vorgehen geben. Bisher erhielten Patienten drei Durchschläge der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Einmal für die Krankenkasse, einmal für den Arbeitgeber und einmal für den eigenen Aktenordner.

      Ab 2022 gibt es dann nur das Dokument für das eigene Archiv. Die Bescheinigung geht dann digital an Arbeitnehmer und Krankenkasse.

      Ab 1. Januar kommt auch die elektronische Patientenakte
      Ab 1. Januar sollen allen Versicherten Elektronische Patientenakten zur freiwilligen Nutzung angeboten werden. Sie sollen beispielsweise Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenpläne speichern können. Beim Datenschutz ist zum Start eine etwas "abgespeckte" Version vorgesehen. Patienten können festlegen, welche Daten hineinkommen und welcher Arzt sie sehen darf.

      Genauere Zugriffe je nach Arzt nur für einzelne Dokumente kommen aber erst 2022.

      Home-Office-Pauschale gilt ab 2021
      Wer in der Corona-Krise von zuhause arbeitet, bekommt einen Steuerbonus. Pro Homeoffice-Tag kann man bis zu fünf Euro geltend machen, maximal aber 600 Euro im Jahr. Die Pauschale zählt zu den Werbungskosten.

      Was ändert sich? Besonders Steuerzahler profitieren, die über die ohnehin geltende Werbekostenpauschale von 1000 Euro kommen.

      Für alle Steuerzahler steigt zudem der Grundfreibetrag, auf den man keine Steuern zahlen muss. 2021 liegt er bei 9744 Euro statt bisher 9408 Euro. Die Grenze, ab der der 42-prozentige Spitzensteuersatz fällig wird, steigt leicht auf ein Jahreseinkommen von 57.919 Euro.

      Außerdem dürfen Alleinerziehende höhere Unterhaltsleistungen bei den Steuern abziehen.

      Neue Streaming-Angebote
      Die aktuelle Corona-Pandemie sorgt für einen Streaming-Boom. Nachdem in Deutschland bereits Netflix, TV Now, Disney+, Amazon Prime Video, Sky, Joyn, AppleTV+ und andere Anbieter Fuß gefasst haben, wird die Zahl der Anbieter 2021 wohl noch weiter wachsen.

      Disney+ weitet das Programmportfolio auch in Deutschland aus. Bereits im Februar soll das Produkt "Star" europaweit starten. Es handelt sich dabei um einen Hulu-Abklatsch, der Usern Zugang zum Serien- und Filmportfolio von FOX und ABC ermöglicht. Bisher konnten Serien wie "The Walking Dead" nicht bei Disney+ laufen, weil der Grundsatz des Mickey-Mouse-Konzerns keine Gewalt-, Sex- und Blutszenen vorsieht. Star ist dann Teil des Portfolios von Disney+. Ob die Abogebühr dadurch steigt, ist noch unklar.

      Auch die US-amerikanische Mediengruppe ViacomCBS plant wohl, ihr Streaming-Angebot "CBS All Access" nach Europa und damit voraussichtlich auch nach Deutschland zu bringen. Auf CBS All Access laufen aktuell unter anderem die beiden "Star Trek"-Serien "Discovery" und "Picard" sowie auch bekannte Kultserien wie "Navy CIS" und "Spongebob". Im europäischen Markt soll CBS All Access wohl unter dem Namen "Paramount+" an den Start gehen; wann genau, ist noch unklar.

      Quelle: Perso, Krankmeldung, Streaming, Preise, Kindergeld: Das ändert sich 2021 für Verbraucher - CHIP