Hackerangriff auf Funke-Mediengruppe

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  • Hackerangriff auf Funke-Mediengruppe

    Cybercrime-Behörde ermittelt 22.12.2020, 21:16 Uhr
    Hackerangriff auf Funke-Mediengruppe
    Die Funke-Mediengruppe ist am Dienstag nach eigenen Angaben Opfer eines Hackerangriffs geworden. Ihre Zeitungen erscheinen deshalb am Mittwoch nur mit Notausgaben.

    "Davon betroffen sind bundesweit zahlreiche Systeme", sagte ein Sprecher zur Deutschen Presse-Agentur. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung." Die Polizei Essen ermittelt, wie sie auf Anfrage bestätigte. Bei der Staatsanwaltschaft übernahm die Zentrale- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) das Verfahren, wie ein Sprecher sagte. Es gebe vorerst keine Erkenntnisse, dass Kunden- oder Nutzerdaten gestohlen worden seien, erklärte die Mediengruppe.

    Laut ZAC wurden Systeme bei dem Medienhaus von aussen verschlüsselt. Ob es sich um eine Erpressung handele, sei noch unklar. "Die Lage ist sehr dynamisch." Der Angriff habe bis zum Dienstagabend angedauert, teilte die Mediengruppe mit. Betroffen seien bundesweit alle grossen Standorte des Unternehmens in Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Der Ausfall betreffe mehrere zentrale IT-Systeme, über die die verschiedenen Standorte, Redaktionen und Druckereien des Essener Medienhauses miteinander verbunden sind.

    "Die Zeitungen der Funkemedien müssen morgen aufgrund eines Cyberangriffs leider mit einer Notausgabe erscheinen. Die Webseiten der Markenportale laufen derzeit stabil. Alle kostenpflichtigen Inhalte sind vorerst freigestellt", teilte der Chefredakteur Digital bei Funke, Carsten Erdmann, per Twitter mit. "Wir bitten um Entschuldigung und Verständnis."

    "Damit alle unsere Leserinnen und Leser weiterhin gut informiert bleiben, haben wir unsere Paywalls deaktiviert und unsere E-Paper freigestellt", erklärte auch ein Sprecher der Mediengruppe. Damit erhielten die Leserinnen und Leser gratis auch Zugriff auf sonst kostenpflichtige Inhalte. MDR Thüringen hatte zunächst berichtet.

    Laut Staatsanwaltschaft hat die Polizei Essen eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) gebildet und ermittelt mit Spezialisten des Landeskriminalamts vor Ort.

    Einen ähnlichen Fall hatte es im September an der Uniklinik Düsseldorf gegeben. Damals hatten Unbekannte zahlreiche Server verschlüsselt und ein Erpresserschreiben hinterlassen. Nachdem den Hackern klar gemacht wurde, dass sie ein Krankenhaus attackiert hatten, schickten sie einen digitalen Schlüssel und die System konnten wieder entsperrt werden.

    Zur Funke-Mediengruppe gehören unter anderem die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung", die "Thüringer Allgemeine" und die "Berliner Morgenpost".

    Autor(in)
    dpa


    Quelle: Hackerangriff auf Funke-Mediengruppe - onlinepc.ch
  • Trojaner-Angriff auf Funke-Mediengruppe dauert an – Notausgaben am Kiosk

    In der Funke-Mediengruppe wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Folgen der Attacke zu beseitigen. Mehrere IT-Systeme sind noch nicht einsatzbereit.

    Der Cyber-Angriff auf die Funke-Mediengruppe dauert an. Noch immer seien mehrere Systeme bundesweit nicht einsatzbereit. Es handele sich dabei um "einen Angriff, bei dem die Täter Daten auf den IT-Systemen der Funke-Mediengruppe verschlüsselt haben", teilte das Unternehmen mit. Die genauen Hintergründe waren zunächst weiter unklar.

    An den Kiosken lagen am Mittwoch achtseitige Notausgaben von WAZ, Berliner Morgenpost oder Hamburger Abendblatt. Dies sei dank eines "enormen Kraftakts" aller Mitarbeiter:innen möglich geworden, schreibt das Unternehmen.

    Bei der Staatsanwaltschaft hat die Zentrale- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) das Verfahren an sich gezogen. Spezialisten des Landeskriminalamts ermitteln mit einer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) der Essener Polizei.

    Paywall runtergefahren
    "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die IT-Störung schnellstmöglich wieder zu beheben", sagte ein Funke-Sprecher. Die Websites der Zeitungstitel der Gruppe waren am Mittwoch weiter zu erreichen, die gedruckten Exemplare erschienen durchgehend als Notausgaben. Die eigentlich kostenpflichtigen Inhalte im Web wurden, sind derzeit kostenfrei lesbar.

    Am Mittwochnachmittag teilte Funke mit, dass der Angriff weiter andauere. Am Heiligabend würden aber Publikationen des Unternehmens an allen Standorten mit "einem deutlich höheren Umfang, also 16 bis 20 Seiten" erscheinen. Die Zeitschriften des Medienunternehmens sollen planmäßig erscheinen, dort gebe es bisher keine Schwierigkeiten.

    Von dem Angriff am Dienstag waren laut Unternehmensangaben zahlreiche Computersysteme im gesamten Bundesgebiet betroffen, auch die Redaktionen und Druckhäuser an allen großen Standort in Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Der Ausfall betreffe mehrere zentrale IT-Systeme, über die die verschiedenen Standorte, Redaktionen und Druckereien des Essener Medienhauses miteinander verbunden sind.

    Die Angreifer haben mit Ransomware Daten auf den IT-Systemen der Mediengruppe verschlüsselt. Diese wurden umgehend kontrolliert heruntergefahren. Die Funke Mediengruppe war nach eigenen Angaben auf ein solches Szenario vorbereitet und hat sofort eine Taskforce mit internen sowie externen IT- und Forensik-Experten eingesetzt. Diese untersuchen aktuell den Vorfall. Nähere Angaben dazu will Funke aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen.

    Im Mai 2019 war es im Heise Verlag und in der Heise Gruppe nach der Infektion eines Arbeitsplatzrechners mit Emotet zu einer massenhaften Infektion von Rechnern gekommen (Heise Medien, zu denen c't und heise online gehören, waren nicht betroffen). Dabei entstand trotz schneller Gegenmaßnahmen ein erheblicher Sachschaden. (mit Material der dpa)

    Quelle: Trojaner-Angriff auf Funke-Mediengruppe dauert an – Notausgaben am Kiosk | heise online
  • Funke-Tageszeitungen erscheinen trotz Hackerangriffs wieder in größeren Umfängen

    Ein Ransomware-Angriff legt die Funke-Mediengruppe weitgehend lahm. Inzwischen erscheinen umfangreiche Ausgaben und die IT nutzt eine "digitale Waschstraße".

    Trotz des andauernden Hackerangriffs auf die Funke-Mediengruppe können die meisten Tageszeitungen des Verbundes an diesem Montag bereits wieder mit größeren Umfängen erscheinen. Das kündigte eine Sprecherin am Sonntag an. In Nordrhein-Westfalen werde mit 24 Seiten statt der achtseitigen Notausgabe am Tag nach dem Angriff geplant. An vielen anderen Standorten seien es 20 Seiten. Die Funke-Chefredakteure und Chefredakteurin Christine Richter würden sich zu dem Thema in den Montagsausgaben direkt an die Leser wenden.

    'Quarantäneschleuse' für neue, saubere IT-Infrastruktur
    Dutzende Kollegen haben laut der Sprecherin über das Weihnachtsfest daran gearbeitet, die IT-Systeme wiederherzustellen. Ziel sei dabei, sie nach und nach in eine neue, "saubere" Infrastruktur zu bringen. "Dies ist angesichts der zahlreichen, bundesweiten Funke-Standorte und potenziell über 6000 infizierten Rechner ein komplizierter und zeitraubender Prozess, der uns allen viel abverlangt", erklärte sie.

    Mehrere Räume in der Konzernzentrale seien zu einer "digitalen Waschstraße" umfunktioniert. Sie funktioniere wie eine Schleuse, oder ein Quarantänenetzwerk, das jedes verseuchte Gerät durchlaufen müsse. "Parallel dazu bauen wir an einem sicheren, neuen IT-Umfeld, um unsere journalistische und geschäftliche Arbeit neu hochzufahren."

    Zeitungsseiten von Hand gebaut
    Funke war am Dienstag Opfer eines schweren externen Hackerangriffs geworden, wie der Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Andreas Tyrock, an die Leser (Montag) schreibt. Der Angriff durch eine Ransomware halte unvermindert hart an. "Die Zeitungsseiten werden, vielerorts im Homeoffice, quasi von Hand gebaut. Alle Texte und Überschriften werden in Telefonaten zwischen Mediengestaltern und Redaktion Wort für Wort abgestimmt, Fotos sehr aufwendig eingearbeitet", schildert er.

    Ähnlich kompliziert verhalte es sich in den Druckereien. Tyrock bedankt sich bei den Mitarbeitern und bei den Lesern. "Es gab fast keine Beschwerden – im Gegenteil, sehr viele von Ihnen haben sich an uns gewandt und uns den Rücken gestärkt, uns Mut zugesprochen." Vorübergehend sind eigentlich kostenpflichtige Inhalte hinter der Paywall frei zugänglich im Internet zu lesen.

    Quelle: Funke-Tageszeitungen erscheinen trotz Hackerangriffs wieder in größeren Umfängen | heise online