in den letzten Jahren habe ich mich ja schon zu diversen Themen auch deutscher Außenpolitik, deren Rechtfertigungen von Kriegseinsätzen im Balkan - den Irak mal ausgespart - sowie des Weiteren zu Libyen, Syrien, Mali und Afghanistan geäußert.
Allen gemeinsam war letztendlich, das rein militärische Einsätze kaum bis gar nichts zum Besseren gewendet und lediglich die militärische Absicherung von hauptsächlich zivilen Hilfsprogrammen durch UN sowie NGO's nur manchmal etwas Positives erbracht haben.
Was jetzt allerdings in den letzten Monaten vom Kriegsinitiator USA und diversen Nato-Partnern inklusive der BRD in die Wege geleitet wurde,
war und ist nicht nur eine zukünftige weitere humanitäre Katastrophe für Afghanen*Innen, sondern auch sowohl diplomatisch wie militärisch ein Armutszeugnis, welcher nicht nur stark an die letzten Tage des Vietnamkrieges erinnert.
Zum einen kündigt man einen baldigen Abzug von Truppen an, während stockende Friedensgespräche mit den Taliban noch laufen
Nach dem Motto, hey, ihr müsst mit Widerstand rechnen, auch wenn ich schon plane, die Beine in die Hand zu nehmen.
Des Weiteren plant man in Seelenruhe den einigermaßen geordneten Rückzug eigener Truppenkontingente, verliert aber dem Anschein nach kaum Gedanken darüber, wie und wann man andere gefährdete Verbündete und Helfer auch rechtzeitig außer Landes bringt, bevor Eskalationen Fahrt aufnehmen.
Denn Eskalationen waren schon zur Zeit der Verkündung des "Rückzugs" (für mich Flucht) an der Tagesordnung.
Dann bekommt man es noch nicht einmal auf die Reihe, entsprechendes für eine Evakuierung notwendiges Transportmaterial rechtzeitig auf den Weg zu bringen.
Von einer militärischen Absicherung solch einer Flucht gar nicht zu reden.
Ok, man fängt nach 4 Jahren Schröder Regierung und 16 Jahren Merkel Regierung jetzt tatsächlich darüber an nachzudenken, wie man nicht militärische Helfer und Gefährdete, inklusive dort beheimateter gefährdeter Menschen zukünftig sicher aufnehmen bzw. zurückführen könne.
Notfalls jetzt ohne "große bürokratische Hürden" ...
Ohne allerdings konkrete Vorstellungen, wie man mindestens zehntausend Menschen denn auf die Schnelle transportieren will bzw. könnte.
Und das auf einem Flugplatz in Kabul, der schon seit Monaten an Kapazitätsgrenzen arbeitet.
OK, neueste Meldung dazu, 2 A400 Transportmaschinen konnten jetzt gar nicht (mehr) in Kabul wegen Überfüllung des Flugplatzes landen... Aber wann denn wohl?
Wie gesagt, zu Kriegsbeginn eine SPD geführte Regierung, die unter massiver, sprich drängender Mithilfe der CDU von diesbezüglichen Nato-Verpflichtungen faselte (im Irakkrieg konnte Schroeder sich doch auch weitgehend heraushalten), obwohl für viele Sachkundige schon 2001/2002 klar war, das ein solcher Kriegseinsatz nur scheitern konnte. Danach hatte eine CDU geführte Regierung 16 Jahre Zeit, ein eventuell notwendiges, konkretes, umsetzungsfähiges Ausstiegsszenario nicht nur zu planen, sondern auch deren Umsetzung realistisch zu prüfen.
Andererseits, eine Regierung, deren dafür zuständige Ministerien (wer war noch gleich zuständig für das Kriegs- ups Verteidigungsministerium?), sowie daran beteiligte Parteien soll jetzt wohl diese Verantwortlichkeit möglichst nicht aufgebürdet werden.
Erinnert i-wie an einen CDU-Landrat, der im Landkreis Ahrweiler es nicht für nötig hielt rechtzeitig, also mindestens 8 Stunden vorher vorzuwarnen, sondern es erst gegen ca. 23 Uhr, also kurz vor Mitternacht, es für langsam wichtig hielt, bezüglich einer in wenigen Stunden zu erwartenden Flutwelle von 6 bis 7 Metern Warnungen an Behörden zu verbreiten.
Dass damit auch europaweite sowie nationale Verteilungsschlüssel für erwartbar steigende Flüchtlingswellen aus dem Nahen wie Fernen Osten dezidierter Vorbereitungen bedürften, wollte man den Bürgern natürlich so kurz vor einer Wahl auch nicht zumuten
Na, was meint ihr dazu?
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